Geopolitische Spannungen werden auch 2026 Auswirkungen auf Unternehmen in ganz Europa haben. Zudem wird die Unsicherheit in Bezug auf die politischen Entscheidungen der USA sowohl die kurzfristige als auch die langfristige Planung beeinträchtigen. Unternehmen und Organisationen des öffentlichen Sektors werden ihre Bemühungen verstärken, sich aus ihrer Abhängigkeit von außereuropäischen Unternehmen – von chinesischen Lieferketten bis hin zu US-amerikanischen digitalen Plattformen, Anbietern großer Sprachmodelle und Hyperscalern – zu befreien.

Die EU arbeitet gezielt daran, ihre Souveränität über Ressourcen, ihren Technologie-Stack und ihre digitalen Services zu erreichen. Darüber hinaus ist auch die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der EU ein wichtiges Ziel. Während sich das Vereinigte Königreich in Bezug auf KI weiter von der EU entfernt, ihr jedoch in Sicherheits- und Verteidigungsfragen näherkommt und die EU eine Vereinfachung verschiedener Rechtsvorschriften anstrebt, sehen sich Unternehmen weiterhin mit regulatorischen Auswirkungen konfrontiert. Hier sind insbesondere der europäische Green Deal und die Einführung des EU-KI-Gesetzes im Hinblick auf verbotene und risikoreiche Anwendungsfälle zu nennen.

Europäische Führungskräfte aus den Bereichen Wirtschaft, Technologie und Marketing können für das Jahr 2026 Folgendes erwarten:

  • Keinem europäischen Unternehmen gelingt die komplette Abkehr von US-Hyperscalern. Trotz dem steigenden Interesse an digitaler Souveränität und zunehmenden Bedenken gegenüber US-Cloud-Anbietern ist eine vollständige Umstellung von Tech-Riesen, wie AWS, Google Cloud und Microsoft Azure, auf lokale Anbieter auf kurze bis längere Sicht nicht praktikabel. Bestimmte Branchen werden anfangen, Nischen-Anwendungsfälle zu migrieren, wobei jedoch die Gesamtauswirkungen auf den europäischen Cloud-Markt zu vernachlässigen sein werden. Ebenso werden aufgrund des mangelnden Angebots an vollständig unterstützten Unternehmenslösungen keine großformatigen Migrationen auf Linux-Desktops und Open-Source-Tools für Produktivität und Zusammenarbeit stattfinden. Um Ihre Abhängigkeit von US-Hyperscalern zu verringern, sollten Sie Ihre Cloud-Strategie überarbeiten und für Ihr Unternehmen ein Maß an Souveränität erreichen, das in Anbetracht der anhaltenden geopolitischen Instabilität realisierbar, erstrebenswert, tragfähig und erschwinglich ist.
  • Die Unternehmen werden durch eine Vereinfachung der EU-Rechtsvorschriften keine Einsparungen erzielen. 2025 hat die EU „Omnibus-Pakete“ vorgeschlagen, um die Einhaltung von Gesetzen wie CSRD, DSGVO und den Data Act für kleine Unternehmen zu vereinfachen. Die EU stellt Einsparungen von 4,4 Milliarden Euro durch die Vereinfachung der Nachhaltigkeitsvorschriften in Aussicht. Diese und weitere Einsparungen werden sich jedoch nicht realisieren lassen, da die Compliance-Verpflichtungen großer Unternehmen unverändert bleiben. Auch wenn die Compliance-Belastung kleiner Unternehmen verringert wird, werden sie dennoch umfangreiche Due-Diligence-Anfragen von ihren Unternehmenskunden erhalten. Beispielsweise werden Ausnahmen von der DSGVO, wie der Verzicht auf Aufzeichnungen über Verarbeitungstätigkeiten für Unternehmen mit weniger als 750 Mitarbeitern, einen gegenteiligen Effekt haben. Größere Unternehmen werden in diesem Fall massenweise Due-Diligence-Anfragen an kleinere Unternehmen richten, die dadurch weiterhin zur Einhaltung der Vorschriften verpflichtet bleiben. Werden Sie jetzt aktiv, um die Kosten zu begrenzen, indem sie die Auswirkungen auf Ihre Lieferungen und Wertschöpfungsketten bewerten und Informationen proaktiv verwalten.
  • Die tägliche genAI-Nutzung der Verbraucher wird sich verdoppeln, aber die Unternehmen werden bei der Einführung von genAI hinter den USA zurückbleiben. Trotz massiver Sensibilisierung und Experimentierfreudigkeit nutzen nur 6 % der europäischen Verbraucher täglich generative KI (genAI). Da sich die Benutzer immer besser mit KI-Tools auskennen und KI zunehmend in Geräten, Software und Services eingebettet ist, wird sich die tägliche Nutzung dieser Technologie durch die Verbraucher in den meisten europäischen Ländern 2026 verdoppeln. Europäische Unternehmen werden jedoch bei den meisten serienmäßigen genAI-Anwendungsfällen um 10 % hinter ihren US-amerikanischen Konkurrenten zurückbleiben, da die die Mehrzahl der Akteure ihre KI-Initiativen zunächst in den USA und erst später in Europa einführen. Zudem verfügen europäische Unternehmen über weniger ausgereifte KI-Kompetenzen und müssen die strengeren EU-Vorschriften einhalten. Da im Vereinigten Königreich weniger strenge Vorschriften gelten und es keine Sprachbarrieren gibt, kann sich das Land beiden Trends entziehen. Überwinden Sie die Proof-of-Concept-Phase und beschleunigen Sie Ihre Roadmap, indem Sie in den KI-Quotienten Ihres Unternehmens investieren.

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NB: Dieser Blog wurde aus dem Englischen übersetzt.