Prognosen 2023: Technologie
Machen wir uns nichts vor: 2023 wird für europäische Technologieführer ein weiteres schwieriges Jahr mit vielen Herausforderungen bevorstehen. Doch im Gegensatz zu früheren Krisenzeiten, in denen sich CIOs vor allem auf die Effizienzsteigerung und die Senkung der Betriebsausgaben konzentrierten, werden CIOs und ihre Kollegen aus der Technologiebranche im Jahr 2023 ihre Strategien und Investitionen stärker auf die Steigerung der operativen Anpassungsfähigkeit und Resilienz ausrichten. Doch welche konkreten Maßnahmen werden Technologieführer europaweit ergreifen, um mit dem kontinuierlichen Wandel, der zugrunde liegenden Marktvolatilität und der geopolitischen Unsicherheit umzugehen? Im Folgenden erhalten Sie einen kurzen Einblick in einige der Prognosen von Forrester für europäische Führungskräfte im Technologiebereich für das Jahr 2023:
- Europäische Cloud-Investitionen werden die operative Resilienz und Flexibilität verbessern. Die aktuelle Pandemie hat die europäischen Cloud-Investitionen bereits stark angekurbelt. Aber angesichts des Ukraine-Konflikts, der Notwendigkeit, komplexe europäische Vorschriften einzuhalten, und als Reaktion auf die allgemeine Marktvolatilität werden nun mehr europäische Unternehmen mehr als nur eine einfache Cloud-Migration vornehmen. Um besser mit den laufenden Veränderungen Schritt halten zu können und die Energiekosten zu senken, werden Technologieführer in ganz Europa im Jahr 2023 Cloud-Technologien nutzen, um die operative Ausfallsicherheit zu verbessern und gleichzeitig die Flexibilität in anderen Bereichen zu erhöhen. Carrefour hat beispielsweise eine Empfehlungs-Engine mit Google Cloud aufgebaut und den Energieverbrauch um 45 % gesenkt. Lufthansa Technik wiederum baute die AVIATAR-Plattform auf, um den operativen Betrieb bei der Planung von Wartungsarbeiten zu unterstützen und so Verspätungen und Stornierungen zu vermeiden. Zugleich werden viele Unternehmen die grundlegenden Elemente der Ausfallsicherheit in der öffentlichen Cloud auf allen Ebenen des Stacks und moderne Sicherheitsrichtlinien ausbauen und gleichzeitig das Bewusstsein für Schwachstellen in der Lieferkette und bei den Anbietern erhöhen.
- Innovationsstrategien werden den Schwerpunkt auf pragmatische Veränderungen unter Nutzung von Ökosystemen legen. Angesichts der für 2023 zu erwartenden Unsicherheiten wird der Schwerpunkt stärker auf der Modernisierung von Geschäftsprozessen, Automatisierung, Risikomanagement und Mitarbeitererfahrung liegen. Infolgedessen werden sich die Innovationsstrategien weg von hochfliegenden Innovationsprogrammen hin zu einem pragmatischeren Ansatz verlagern, um die operative Resilienz und Anpassungsfähigkeit schrittweise zu optimieren. Gleichzeitig werden die volatilen Marktbedingungen Unternehmen dazu veranlassen, Innovationsnetzwerke zu nutzen und Kooperationen über die traditionellen Geschäftsprozesse und Technologiebereiche hinaus voranzutreiben. In der Fertigung beispielsweise werden Weiterentwicklungen in der additiven Fertigung (3D-Druck) Innovations-Ökosysteme rund um das Rapid Prototyping und die lokale Auftragsabwicklung vorantreiben. In der Zwischenzeit werden Technologien im Bereich der erweiterten und virtuellen Realität die interdisziplinäre Zusammenarbeit fördern, um kollaborative Lösungen zur Verbesserung des Kunden- und Mitarbeitererlebnisses zu entwickeln, z.B. im Bereich des Customer Service und der Lagerverwaltung.
- Die Notwendigkeit, die Resilienz der Lieferkette zu verbessern, wird die Ausgaben für technische Lösungen in der Lieferkette erhöhen. Im Jahr 2023 müssen alle Unternehmen mit mehr als 3.000 Mitarbeitern, die in Deutschland geschäftlich tätig sind, ihre Lieferketten auf bestimmte Menschenrechts- und Umweltrisiken hin überwachen; sie müssen jegliche Verstöße melden und entsprechend handeln, oder sie riskieren Geldstrafen von bis zu 8 Millionen Euro oder 2 % ihres weltweiten Umsatzes. Noch schlimmer als die Bußgelder ist der potenziell verheerende Schaden für den Ruf oder die Absatzmöglichkeiten an Unternehmen, deren Einkaufsrichtlinien Geschäfte mit Unternehmen ausschließen, die im Rahmen dieses Gesetzes für schuldig befunden wurden. Deutschland ist zwar nicht das erste Land, das sich in diese Richtung bewegt, aber allein die Größe und Bandbreite des deutschen Marktes wird Technologieführer dazu veranlassen, massiv in Lösungen zu investieren, die es ihnen ermöglichen, die Einrichtungen und Betriebsabläufe ihrer Zulieferer aus der Ferne zu überwachen und damit langfristig auch die Grundlage für mehr operative Widerstandsfähigkeit zu schaffen.
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NB: Dieser Blog wurde aus dem Englischen übersetzt.